Mit einer weitgehend selbstorganisierten industriellen Produktion, in der Maschinen und Anlagen miteinander kommunizieren und kooperieren und dank digitaler Vernetzung ganze Wertschöpfungsketten optimieren, wird die menschliche Arbeitswelt revolutionieren und die Anforderungen an die Arbeitnehmer/innen der Zukunft völlig verändern, so dass inzwischen von der Arbeitswelt 4.0 die Rede ist, wenn es um die Konsequenzen der Industrie 4.0 für den Menschen geht. Dennoch ist bisher noch (zu) wenig untersucht, welche konkreten Auswirkungen diese ‚neue industrielle Revolution‘ für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen, die Arbeitsbeziehungen am Arbeitsplatz, für Unternehmen und Arbeitsorganisation hat. Beschleunigte technische Entwicklung und Entwertung vorhandenen Wissens verlangt Arbeitnehmer*innen Einiges ab. Welche Konsequenzen hat dies für die Gesundheit der Belegschaften und für betriebliches Gesundheitsmanagement? Ständige Aktualisierung des Wissens durch Weiterbildung und Selbststudium werden zur essentiellen Voraussetzung. Sind alle Arbeitnehmer*innen gleichermaßen dazu befähigt oder verschärft diese Entwicklung bestehende soziale Ungleichheiten und gefährdet die langfristige Integration älterer Menschen, von Menschen mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Schichten in Arbeitswelt und Arbeitsmarkt? Damit sind nur zwei der zukünftigen vielfältigen Herausforderungen grob skizziert.
Im Rahmen der Bewilligung des Transferverbundes SAXONY5 der fünf sächsischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) wurde auch der Teilantrag "Co-Creation Lab – Fabrik der Zukunft" unter Federführung der HTW Dresden genehmigt.
Aufbauend auf der langjährigen Expertise des GAT in den Bereichen technische Assistenzsysteme in der Pflege, betriebliches Gesundheitsmanagement und Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, hat das Institut zuletzt sein Forschungsportfolio um die Dimension 'Erforschung der Arbeitswelt 4.0' erweitert.
Das GAT-Institut wird im Rahmen des Forschungsprojekts "Co-Creation Lab Fabrik der Zukunft" genau diese Konsequenzen für Arbeitnehmer*innen, Arbeitgeber*innen, Arbeitsorganisation und die weitere Gesellschaft detailliert untersuchen. Ein GAT-Forschungsteam unter Beteiligung von Prof. Dr. Stöbel-Richter, Professorin für Gesundheitsmanagement, Prof. Dr. Schmidt, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie, sowie Prof. Dr. Hoff, Professor für Soziale Gerontologie, wird diese Fragestellungen in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Haubold, Professorin für Personalmanagement und Prof. Dr. von der Weth, Professor für Personalwirtschaft und Arbeitswissenschaften, von der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der HTW Dresden bearbeiten.
Zentral für das Gelingen dieser Arbeit ist dabei die Vernetzung mit relevanten Stakeholdern wie Unternehmern, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, IHK und Handwerkskammer, Akteuren der Zivilgesellschaft, etc. Die hierzu benötigten Kontakte bestehen seit Längerem, so dass die Organisation der geplanten Vernetzungs-Workshops im ostsächsischen Raum ohne größere Anlaufzeit übernommen werden können.
Ein erster Aufschlag mit großer öffentlicher Breitenwirkung war dabei die Auftaktveranstaltung des Wissenschaftsjahres 2017/18 der HSZG am 11. Oktober 2017 zum Thema "Arbeitswelt 4.0 – Was bedeutet Industrie 4.0 für Arbeitnehmer, Unternehmen und Gesellschaft?".
Dr. Bill Pottharst
Prof. Dr. Knut Schmidtke
Prorektor Forschung und Entwicklung
knut.schmidtke(at)htw-dresden.de
Sophie Tietze
Kommunikationsmanagerin Smart University Grid Saxony5
Tel.: 0351 462-3923
saxony5@htw-dresden.de
Das Projekt im FIS Forschungsinformationssystem der HSZG