AI4ActiveAge

AI4ActiveAge - Umsetzungsvorhaben Bewältigung des aktiven und selbstbestimmten Lebens im Alter durch situationsspezifische und vorausschauende Intelligenz (08/2023 - 01/2026)

Projektbeschreibung

Das Projekt AI4ActiveAGE wurde vom Beirat des WIR-Bündnisses ZukunfTAlter befürwortet.
Das Projekt behandelt einen der wichtigsten Eckpfeiler des WIR-Bündnisses: die WIR-Region
ist angehalten, neue Wachstumsperspektiven im Kontext des Alter(n)s und der Pflege und
Gesundheit zu erschließen, um die demografischen Entwicklungen und den strukturellen
Wandel gelingend zu gestalten. ZukunfTAlter knüpft hier an das Innovationsfeld der Gero-
Technologie mit dem Fokus auf Smart-Home- und AAL-Lösungen an.


In der Region fehlt es an Anbietern für Endnutzer-bezogenen Anwendungen und Produkte im
Kontext der Digitalisierung – trotz des hohen Potentials eines innovativen Nischenmarktes, der
Anwendungen, Dienstleistungen und Produkte für Senioren bereithält, die nicht nur eine
moderne Versorgung in Gesundheit und Pflege absichern, sondern auch für das Wohnen und
den Lebensraum Erleichterungen bietet und zu einem gesunden, selbstbestimmten,
gelingenden Alternsprozess beiträgt. Für die Entwicklung und Verstetigung eines solchen
Marktes sind nicht nur Akteure aus den Gesundheits- und Sozialwissenschaften für das
Bündnis „ZukunfTAlter“ relevant, sondern auch jene, die entsprechendes technologisches und
wirtschaftliches Know-How und Kompetenzen aus Wissenschaft und Forschung liefern. Um
die schwierige Herausforderung eines selbstbestimmten Lebens im Alter bzw. für Menschen
mit Einschränkungen zu bewältigen, gibt es bereits einige Umsetzungen mit technischer
Assistenz, die jedoch nur begrenzt zu einem Erfolg geführt haben.


Mit einem innovativen Ansatz sollen in diesem Projekt deshalb die Bedürfnisse der Menschen
erkannt und so nutzerzentriert in jeder Situation individuell auf den Nutzer zugeschnittene
Assistenz bereitgestellt werden. Da sich die Lebenssituationen der Nutzer aber ständig
ändern, ist die notwendige Flexibilität nur erreichbar, wenn sich nicht der Mensch an die
Technik anpassen muss, sondern die Technik den Menschen direkt mit einbezieht.

Dazu wird aber eine sehr flexible Software-Plattform benötigt, die weit über die bisherige Smart-Living-
Automatisierung hinausgeht und erkannte Situationen direkt weiterverwenden und mit
Assistenzdiensten verknüpfen kann. Hierzu sollen Anwendungen auf die semantische
Software-Architektur der Plattform universAAL aufgesetzt und in einem in der Region
produziert Controller integriert werden, der egal ob im Neubau oder als Nachrüstung ohne
große Vorkenntnisse einfach installierbar sein soll. Aufgrund des großen ökonomischen
Potenzials vor allem im Bereich der Künstlichen Intelligenz und in der Hardwareherstellung soll
sich ein neuer Wirtschaftszweig auf Basis dieser Technologie in der Region etablieren.
Weitere Hersteller der Region können ihre Produkte auf der erweiterbaren Plattform aufsetzen
und Handwerker geschult werden. Dadurch können Umsetzungen in der Gesamtheit
betrachtet werden: es müssen technische Lösungen so umgesetzt werden, dass sie akzeptiert
werden und ein wirtschaftlich nachgewiesenes Einsparungspotenzial bieten, gute Lösungen
müssen in der jeweiligen Region verfügbar sein und den potenziellen Käufern müssen
Ansprechpartner für die Installation, Wartung und Betrieb in der Region bekannt sein. Nur
wenn alle vier Faktoren umgesetzt werden, wird der Markt für innovative Produkte geöffnet.
Das Projekt AI4ActiveAge hilft somit eine der wichtigsten Herausforderungen des Bündnis
ZukunfTAlter umzusetzen.

Arbeitsziele am GAT

Das sozialgerontologisch geprägte Forschungsinstitut „Gesundheit, Altern, Arbeit, Technik“
(GAT) an der Hochschule Zittau/Görlitz beschäftigt sich mit einem sozialen Gestaltungsansatz
bei der zielgruppenspezifischen Entwicklung innovativer Technologien und Dienstleistungen mit
konkretem Praxisbezug im regionalen Kontext der Oberlausitz / Ostsachsen. Im Mittelpunkt
steht dabei die Bewältigung des beschleunigten demografischen und sozialen Wandels im
ländlichen Raum (rapide Bevölkerungsalterung, Abwanderung Jüngerer, Fachkräftemangel,
steigende Unsicherheit angesichts der Transformation hin zur Arbeitswelt 4.0 / Industrie 4.0).

Hierzu schaffen wir die Voraussetzung für den Transfer von Forschungsergebnissen in die
Lebenswelt älterer Menschen, ihren Angehörigen, Wohnungsunternehmen, Pflegedienstleistern,
Gesundheitsorganisationen, die Politik und das Handwerk. Aufgrund unseres Knowhows
in der Erforschung von Assistenztechnologien auf ihre Akzeptanz und Praxistauglichkeit
hin werden wir als Projektpartner im Projekt AI4ActivAGE ein Schulungsprogramm für
Betreuende und das Handwerk erstellen, das die Integration und den Betrieb flexibler AALTechnologie
erleichtert.

Zusätzlich unterstützen wir sowohl mit unserer sozialgerontologischen Expertise als auch bei
der Partizipation von Nutzergruppen in allen Stadien der Entwicklung durch AP-übergreifende
Diskussionen im Projekt. Dadurch sehen wir das Projekt als eine große Chance für einen
Beitrag zur Bewältigung sich ergebender sozialer Herausforderungen im ostsächsischen
ländlichen Raum vor allem bei der Erschließung von Potenzialen zur Wahrung eines hohen
Maßes an Lebensqualität, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung für ältere Menschen auf dem
Land.

Projektleitung
Prof. Dr.
Andreas Hoff
GAT - Institut für Gesundheit, Altern, Arbeit und Technik
02826 Görlitz
Parkstraße 2
Gebäude G VII, Raum
+49 3581 374-4244