An der Fakultät Sozialwissenschaften außerdem:
Im Rahmen des Professorinnenprogramms III (2021-2026) fördert die Hochschule Zittau/Görlitz verschiedene gendersensible Organisationsentwicklungsmaßnahmen (wie etwa gendersensible Stellenausschreibungen, Berufungsverfahren, Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildungsangebote etc.) und eine Wissenschaftliche Mitarbeiterinnenstelle:
In diesem Zusammenhang forscht Monique Ritter unter queer-feministisch intersektionalen Perspektiven zu den Karrierewegen von Frauen* und diversen* Personen in den ingenieurswissenschaftlichen – männerdominierten* – Studiengängen der Hochschule Zittau/Görlitz. Obschon in den MINT- und genauer den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen bundesweit eine Schieflage zwischen den Geschlechtern zu verzeichnen ist (vgl. Haffner/Loge 2019), liegt der Anteil der als weiblich registrierten Studierenden in den ingenieurswissenschaftlichen Studiengängen (etwa Informatik, Maschinenbau/Verfahrenstechnik, Elektrotechnik) der Hochschule Zittau/Görlitz zwischen 7 und 15 % (gemessen an den Immatrikulationen der Matrikel WiSe 2021 und 2022) und so deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 16,3 bis 22,9 % in diesen Studienrichtungen (Anger/Kohlisch/Plünnecke 2021).
Monique Ritter analysiert mit dieser Forschungsarbeit organisations- und standortbezogen, welche Bedingungen k/eine Karriere der benannten Personengruppen an der Hochschule Zittau/Görlitz befördern – dies auch und gerade als eine im ländlich geprägten Raum der (Ober-)Lausitz situierte Hochschule, in dem nach dem Abitur ein hoher Anteil an gut qualifizierten Frauen* die Region für Studium und Ausbildung sowie eine spätere Erwerbstätigkeit verlässt (vgl. Gabler/Kollmorgen/Kottwitz 2016). Die Arbeit geht der Frage nach, auf welche Studien- und Arbeitsbedingungen hoch qualifizierte Frauen* und diverse* Menschen treffen, wenn sie sich für Studium und Erwerbstätigkeit an der regionalen Hochschule entscheiden. Unter dem Karriereweg wird dabei die wissenschaftliche Laufbahn vom Bachelor- über das Masterstudium über eine mögliche Promotions- und Post-Doc-Phase bis hin zur Professur verstanden.
Im Rahmen dieser Forschung werden mit Frauen* und diversen* Menschen leitfadengestützte, problemzentrierte Interviews (Witzel 2000) geführt und über das offene Kodieren nach Strauss und Corbin (1996) ausgewertet. Schlussendlich sollen kontextbezogene Handlungsempfehlungen für eine transformative, diskriminierungsärmere Praxis – auf den Karrierewegen von Frauen* und diversen* Menschen in den MINT-Fachrichtungen der Hochschule Zittau/Görlitz – abgeleitet werden.
Im Sinne einer transformativen Forschungspraxis ist dieses Forschungsprojekt eng mit der Arbeitsstelle für Geschlechtergleichstellung, Inklusion, Frauen- und Diversitätsforschung (kurz: AGIFD) an der Hochschule Zittau/Görlitz verzahnt. An die AGIFD werden die (Zwischen-)Ergebnisse und aufgebauten Expertisen so zurückgespielt und rückgebunden, dass sie an die Perspektiven, der sich beteiligenden Hochschulangehörigen andocken und deren artikulierte Bedarfe aufnehmen. Ziel ist es, Forschung und Praxis nachhaltig und partizipativ zu verzahnen, sodass theorie- und forschungsgeleitete Impulse einer gender- und diversitätssensiblen Hochschulentwicklung in einem ersten Schritt auf Akzeptanz und Verständnis stoßen und in einem zweiten Schritt umgesetzt werden können.
Diese im Jahr 2022 vom Prorektor Prof. Dr. Raj Kollmorgen gegründete und in Zusammenarbeit mit Dr. Monique Ritter ausgestalte und zu gestaltende Arbeitsstelle widmet sich der hochschulweiten Aufgabe, Fragen, Herausforderungen und Bedarfe zu Geschlechtergleichstellung und Diversitätspolitik an der Hochschule Zittau/Görlitz und der Region (Ober-)Lausitz sichtbar zu machen, zu diskutieren und gemeinsam an Ideen und Lösungen zu arbeiten. In ihr vernetzen sich die Perspektiven und Expertisen von Forschungs-, Lehr- und Verwaltungsmitarbeitenden, diversen Beauftragten, Studierenden und der Hochschulleitung. Die Zusammenarbeit mit strukturell benachteiligten Personengruppen wird dabei stets thematisiert und im Rahmen des Möglichen realisiert. Die AGIFD verfolgt das programmatische Ziel, diskriminierungsfreie(re) Strukturen und eine gleichberechtigte(re) Teilhabe aller Studierenden und Mitarbeitenden zu ermöglichen.
Arbeitsstelle für Geschlechtergleichstellung, Inklusion, Frauen- und Diversitätsforschung (AGIFD) an der HSZG, Sprecherin
Ritter, Monique (2024). Rassismus und Altenpflege in Ostdeutschland. Zum Unbehagen in der beruflichen Zusammenarbeit mit Migrant*innen. Bielefeld: transcript. Open Access.
Ritter, Monique (2023). Herausforderungen für zugewanderte Pflegekräfte. In: Bundeszentrale für politische Bildung. Lesen.
Ritter, Monique/Jänsch, Marlene (i. E., 12/2023). Ältere Menschen und Alltagsrassismus: Empirische Perspektiven in Kontexten sozialer Altenarbeit. In: Abigail M. Joseph-Magwood/Ayça Polat (Hg.): Alltagsrassismus – Herausforderung für die Praxis sozialer und pädagogischer Arbeit (Arbeitstitel). Kohlhammer-Verlag.
Ritter, Monique/Jänsch, Marlene (2023). #Transkategorial: Rassismuskritik (in) der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen im Stadtteil – Ein Appell aus und an die Praxis. In: Boris Friele et al. (Hg): Soziale Arbeit und gesellschaftliche Transformation zwischen Exklusion und Inklusion. Analysen und Perspektiven. Wiesbaden: Springer VS, 149–168. DOI: 10.1007/978-3-658-41471-9_11.
Ritter, Monique (2023). Akzentuierungen rassismuskritischer Perspektiven für die Soziale Arbeit (nicht nur) im Kontext ‚Ostdeutschland‘ – Ein Einblick in eine andere Geschichte. In: Mandy Schulze/Peter-Georg Albrecht/Julia Hille (Hg.): Genese Ost: Transformationen der Sozialen Arbeit. Opladen u.a.: Barbara Budrich. Lesen.
Ritter, Monique (2023). Nursing Shortage and Migration: Insights into the Current Situation in the Federal State of Saxony, Germany. In: Tudásmenedzsment 24 (4, special issue), 31–45. DOI: 10.15170/TM.2023.24.K4.3. Lesen.
Ritter, Monique (2023). Rezension zu: Wahren, Juliane (2022). Soziale Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen. Erklärungsmodelle, Interventionen und Kooperationen. Stuttgart: Kohlhammer Verlag. In: Klinische Sozialarbeit 19 (3), 15–16.
Ritter, Monique (i. E.). „Und dann sie zittert schon“ – (Hyper-)Sexualisierung als Berufserfahrung Schwarzer Altenpfleger. In: Lisa Carstensen/Peter Birke/Nikolai Huke (Hg.): Migration und Arbeit. Konflikte im Spannungsfeld von Rassismus, Klasse und Geschlechterverhältnissen. Beltz Juventa.
Ritter, Monique (2022). Rassismuskritik als Auftrag Sozialer (Alten-)Arbeit? Zum Handlungsfeld der Pflege von morgen. In: Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete 7, S. 242-249. DOI: 10.5771/0490-1606-2022-7-24
Ritter, Monique (2021). Challenging the Problematisation of Labour Inclusion of Migrants and Refugees in East Germany: New Perspectives and Mandates for Social Work. In: The Journal Sociální práce / Sociálna práca / Czech and Slovak Social Work, 1, 105-109.
Ritter, Monique (2020). „Also, jeden Tag ist was!“ – Oder von der getarnten Ubiquität rassistischer Ausschlusspraktiken in der Pflegeausbildung. In: Migration und Soziale Arbeit, 3, 251-259.
Ritter, Monique (2020). Migrant*innen – die Pflegekräfte von morgen? Eine Untersuchung am Beispiel der häuslichen Pflege in Ostsachsen. In: Blätter der Wohlfahrtspflege, 167 (1), 7-9.
Ritter, M. (2019). "Ich bin eigentlich aufgeschlossen, aber…" - Zur Rekonstruktion von Praktiken manifester Exklusion und Wegen zur Inklusion bei der beruflichen Zusammenarbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund in der ambulanten Pflege. Eine qualitative Studie im ostsächsischen Raum.
Verfügbar unter: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-339605
Ritter, M. (2019). "Na, solange es kein Schwarzer ist." - Eine Grounded-Theory-Studie zu Praktiken der Exklusion und Inklusion in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund in der ambulanten Pflege in Ostsachsen. Verfügbar unter: http://www.berliner-methodentreffen.de/angebot/ps/2019.html#P3
Ritter, Monique (2019). Rezension zu: Ammann, Birgit/ Kirndörfer, Elisabeth (2018): Jugendliche im Kontext von Migration und Postmigration. Zwischen Heimatgefühl und Alltagsdiskriminierung. Weinheim Basel: Beltz Juventa. In: Migration und Soziale Arbeit, 4/2019.
Ritter, M. (2018). Intercultural Experience – Eine Studie über die Auswirkungen vonAuslandsaufenthalten am Beispider Projektarbeit in Khamlia, Marokko. Hochschule Zittau/Görlitz.
Verfügbar unter: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-212099
13.06.2023 Heinrich-Heine-Universität und Universitätsklinikum Düsseldorf
Titel: ‚Sprache‘ als Platzhalter für die De-Thematisierung ökonomisierter und rassifizierter – normalisierter – Routinen. Expert*innenworkshop „Kultursensible Kommunikation in der Kinder-Onkologie (KuseKiO)“.
04.-05.05.2023 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und DeZIM Forschungsgemeinschaft, Nürnberg
Titel: Zum Wirken geschlechtsspezifisch-rassifizierender Zuschreibungen an Black und People of Color in der Altenpflege. 4th Networking Meeting „Workshop on Gender and Migration“ Stipendium für Reise- und Übernachtungskosten.
14.06.2023 Senior*innen-Akademie Hochschule Zittau/Görlitz, Zittau
Titel: Kultursensibilität und Migration: Von der Schwierigkeit nicht rassistisch zu sein.
15.02.2023 TRAWOS-Institut Görlitz mit Bernadette Rohlf
Titel: Zum (Selbst-)Verständnis der Genderforschung an der HSZG.
07.12.2022 Öffentliche digitale Ringvorlesung zu kultursensibler Kommunikation in der Gesundheitsversorgung der Heinrich-Heine-Universität und dem Universitätsklinikum Düsseldorf
Titel: „Ich bin eigentlich aufgeschlossen, aber...“ – Empirische Perspektiven auf Alltagsrassismus im Kontext Altenpflege.
15.12.2022 Hochschulübergreifende online-Ringvorlesung der AG „Lehre“ der Fachgruppe Soziale Arbeit in den Kontexten des Alter(n)s mit Marlene Jänsch
Titel: „Die wischen die Tische nicht richtig ab" – Rassismuskritische Perspektiven in der Quartiersarbeit mit älteren Menschen.
28.-30.09.2022 TU Chemnitz, 4. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung
Titel: „Das ist ja dann ein riesengroßer Mehraufwand!“ – Beruflicher Ausschluss im Konnex von Ökonomisierung und Rassifizierung
07. - 08.10.2021 Interdisziplinäre Fachkonferenz im Rahmen des Programms Arbeitsmarktmentoren Sachsen, Dresden
Titel: "Arbeitsmarktintegration und Rassismus."
13.-15.05.2021 Abschlusstagung der NFG 16 der Hans-Böckler-Stiftung „Bildungskontexte und (Aus-)Bildungswege von jungen Geflüchteten im Spannungsfeld von Ein- und Ausgrenzung“, Pädagogische Hochschule Freiburg
Titel "Von der beruflichen (Nicht-)Zusammenarbeit und rassistischen Ausschluss im Pflegekontext."
23.- 24.04.2021 Trinationale Tagung der DGSA, OGSA, SGSA „Europäische Gesellschaft(en) zwischen Kohäsion und Spaltung“, Hochschule Landshut
Titel: "Menschen mit Migrationserfahrung in der (ambulanten) Pflege in Ostsachsen – Soziale Arbeit als Mittel zur Kohäsion in einer gespaltenen Gesellschaft?.