Der Landkreis Görlitz zeichnet sich, ebenso wie viele andere eher peripher und ländlich gelegene Orte in Deutschland, durch einen voranschreitenden demografischen Wandel aus, wodurch das Verhältnis der älteren und hochaltrigen Menschen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung rapide steigt. Verstärkt wird dieser Trend noch durch die Abwanderung der jüngeren Generationen in (groß-)städtische Räume. Ländliche Regionen stehen vor der Herausforderung ihren Einwohner:innen eine gute Infrastruktur für die Versorgung und Teilhabe im Alter bereitzustellen. Eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, liegt in der nachhaltigen Integrierung technischer Assistenzsysteme in den Wohn- und Lebensraum älterer Menschen, um sie dabei zu unterstützen, so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrem eigenen Zuhause leben zu können. Wie diese Technik sinnvoll in den Wohnraum integriert werden kann, aber ebenso Möglichkeiten ältere Menschen zu assistiver Technik bedarfsgerecht zu beraten, sind wichtige Forschungsstränge des GAT-Instituts.

Wie wollen wir im Alter leben? Wie kann ich möglichst lange selbstbestimmt in meinem Zuhause wohnen? Welche technischen Möglichkeiten können mir dabei helfen? Wie kann ich Angehörige unterstützen, auch wenn ich nicht vor Ort bin?

Über diese Fragen sowie über die Lebenssituation und soziale Teilhabe älterer Menschen im Landkreis Görlitz diskutiert das GAT-Institut derzeit mit interessierten Bürger:innen im Rahmen der Veranstaltungsreihe des TALK-Projekts (Technik- und Mediensouveränität durch aufsuchende ländliche Kooperationsnetzwerke, gefördert durch SMWK/SAB).

Die erste Veranstaltung fand am 28.6.2022 im Martinshof in Rothenburg statt. Dr. Cordula Endter und Bill Pottharst stellten die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten am GAT-Institut im Brüdersaal der Bildungs- und Begegnungsstätte vor. Anschließend bestand die Möglichkeit, mit den Forschenden ins Gespräch zu kommen und altersgerechte Technik vor Ort auszuprobieren. Als Highlight hatte der Assistenzroboter Pepper einen Gastauftritt und machte deutlich, welche Chancen und Herausforderungen sich mit der Digitalisierung in der Lebenswelt älterer Menschen ergeben.

Vielen Dank an das TALK-Team, ohne das die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.