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08. Mai 2025

„Pflege braucht Gerechtigkeit“

Prof. Dr. Andreas Hoff, Direktor des GAT-Instituts, beleuchtet in einem Beitrag im Deutschlandfunk die gesellschaftliche Rolle pflegender Angehöriger und macht auf bestehende strukturelle Ungleichheiten aufmerksam.

Prof. Dr. Andreas Hoff, Direktor des GAT-Instituts, äußerte sich im Rahmen eines Interviews im Deutschlandfunk am 30. April 2025 zur aktuellen Situation pflegender Familienmitglieder in Deutschland. Dabei betonte er die zentrale Bedeutung dieser stillen Helferinnen und Helfer im Pflegesystem – sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus sozialpolitischer Sicht.

Inhaltlich kritisierte Hoff vor allem die mangelnde finanzielle Absicherung von Angehörigen, die Pflegeverantwortung übernehmen und zugleich berufstätig sind. Zwar besteht gesetzlich die Möglichkeit einer beruflichen Freistellung, doch eine Lohnfortzahlung ist nicht vorgesehen. Hoff sprach in diesem Zusammenhang von einer „Gerechtigkeitslücke“ und plädierte für ein staatlich finanziertes Familienpflegegeld nach dem Vorbild des Elterngeldes. In seinem Interview nimmt er außerdem Bezug auf das kürzlich erschienene Working Paper GAT-WP 01/2025 zum volkswirtschaftlichen Gesamtwert informeller Pflegeleistungen, die von pflegenden An- und Zugehörigen erbracht werden in Höhe von 206 Milliarden Euro jährlich.

Mit seinem Beitrag im Deutschlandfunk stärkt Prof. Hoff nicht nur die Sichtbarkeit pflegepolitischer Herausforderungen, sondern unterstreicht zugleich die praxisnahe und gesellschaftlich relevante Arbeit des GAT-Instituts. Das Institut engagiert sich seit Jahren für eine bessere wissenschaftliche Fundierung und Anerkennung der informellen Pflege in Deutschland.

Foto: Prof. Dr. Andreas Hoff
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Andreas Hoff
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