In ihrer Dissertation „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf aus Unternehmensperspektive“ untersucht GAT-Mitarbeiterin Katja Knauthe, wie KMU auf die Herausforderung reagieren, pflegende Angehörige im Arbeitsalltag zu unterstützen.
Im April 2025 hat Katja Knauthe ihre Dissertation an der Technischen Universität Dortmund erfolgreich verteidigt und damit den Titel Dr. phil. mit der Bestnote „Summa cum laude“ erworben.
Die Promotion erfolgte im kooperativen Verfahren zwischen der TU Dortmund und der Hochschule Zittau/Görlitz (Fakultät Sozialwissenschaften) und wurde durch ein dreijähriges Stipendium der Sächsischen Aufbaubank (SAB) im Rahmen einer Landesinnovationspromotion gefördert.
Katja Knauthe studierte Soziale Arbeit an der Hochschule Zittau/Görlitz und absolvierte ein Masterstudium der Sozialpolitik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Während ihrer Promotion war sie als Gastwissenschaftlerin an der University of Sheffield im Projekt „Sustainable Care“ tätig. Sie ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin im EU-Projekt „Well Care“ am Institut für Gesundheit, Arbeit, Alter und Technik (GAT) der HSZG. Darüber hinaus engagiert sie sich im Präsidium des DRK-Kreisverbands Görlitz und verfasste als wissenschaftliche Autorin u.a. ein vielbeachtetes Gutachten für den Sozialverband Deutschland (SoVD) zur Altersarmut durch familiäre Pflege.
In ihrer Dissertation mit dem Titel „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf aus Unternehmensperspektive“ untersuchte Katja Knauthe, wie Kleinst- und Kleinunternehmen Unternehmen (KMU) auf die Herausforderung reagieren, pflegende Angehörige im Arbeitsalltag zu unterstützen. Die Dissertation beleuchtet betriebliche Strategien, gesetzliche Rahmenbedingungen und Faktoren, die das Entscheidungsverhalten von Unternehmen beeinflussen. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Sichtweisen der Unternehmensleitungen, die zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und sozialen Verpflichtungen abwägen müssen. Mit einem organisationssoziologischen Ansatz zeigt Knauthe auf, wie KMU Vereinbarkeitsmaßnahmen gestalten, welche betriebsinternen Prozesse dabei eine Rolle spielen und welche Unterstützungsangebote als hilfreich oder belastend wahrgenommen werden. Die abgeleiteten Handlungsempfehlungen gelten als besonders praxisrelevant. Sie umfassen konkrete Reformvorschläge, um KMU bei der Einführung pflegesensibler Maßnahmen zu unterstützen. Zugleich werden politische Lösungsansätze entwickelt, um pflegende Angehörige strukturell besser abzusichern. Damit leistet die Arbeit nicht nur einen wissenschaftlichen Beitrag, sondern liefert auch direkt umsetzbare Impulse für Gesetzgeber, Sozialverbände und Unternehmen.
Die Dissertation erscheint in Kürze als eBook bei Springer VS und wird damit einem breiteren Fachpublikum zugänglich gemacht.