Transferverbund Saxony5 blickt auf fünf Jahre zurück und erhält Förderzusage für weitere fünf Jahre.
In den letzten Wochen gab es für den Transferverbund Saxony5 gleich zweimal Grund zum Feiern: Zum einen fanden sich rund 100 Projektbeteiligte der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sowie Partner*innen aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um das fünfjährige Bestehen des Transferverbundes Saxony5 zu begehen. Zum anderen konnte sich der Verbund über die offizielle Förderzusage für weitere fünf Jahre effektive Arbeit für den Wissens- und Technologietransfer freuen.
Seit fünf Jahren nimmt das Transfergeschehen in Sachsen merklich zu. Dafür ist unter anderem auch der sächsische Transferverbund Saxony5 mit seinen vielseitigen Aktivitäten verantwortlich. Seit 2018 arbeiten die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die Hochschule Mittweida, die Hochschule Zittau/Görlitz und die Westsächsische Hochschule Zwickau zusammen, um den Wissens- und Technologietransfer in Sachsen voranzubringen und die Region nachhaltig zu stärken.
Das Teilprojekt am Standort Görlitz des Co-Creation-Labs “Fabrik der Zukunft” beriet und unterstützte in den vergangenen Jahren insbesondere zu den Themenfeldern Mensch-Technik-Interaktion aus Nutzerperspektive und Arbeitswelt 4.0 durch eine sozialwissenschaftlich-gerontologischer Perspektive. Das GAT-Institut mit dem AAL-Labor lieferte dabei einen bedeutenden Beitrag zum Transferprozess, indem es nicht nur eine Schnittstelle zwischen Technik und Senior:innen herstellte, sondern auch dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis diente. Durch die Transferaktivitäten konnten neben älteren Menschen und ihren Angehörigen auch Wohnungsunternehmen, Pflegedienstleistern, Gesundheitsorganisationen, die Politik und das Handwerk für die digitaler Technologien im Alter sensibilisiert werden. Damit ist das Thema Co-Creation bzw. Partitzipatives Design zu einem zentralen Aushängeschild des GAT-Instituts geworden.
Am Dienstag, den 27.09.2022, feierte der Verbund im Alten Pumpenhaus zu Dresden sein fünfjähriges Bestehen, schaute auf das Erreichte zurück und stieß auf das Ende der ersten Projektphase an. Aber es war kein Abschiednehmen, sondern auch der gespannte Blick in die Zukunft, denn Saxony5 hatte sich für eine Weiterführung in einer zweiten Projektphase beworben. Bereits im Sommer ließ das Bundesministerium durchblicken, dass diese Bewerbung die Gutachter überzeugt hatte und eine Förderung zu erwarten ist.
Neben Redebeiträgen der Projektgeschäftsführerin Susanne Stump und der Prorektoren für Forschung der HAW, wobei die Hochschule Zittau/Görlitz von Frau Prof. Sophia Keil (Prorektorin Bildung und Internationales) vertreten wurde, übermittelte auch der sächsische Staatsminister für Wissenschaft Sebastian Gemkow seine Grüße. Ein Highlight war die Keynote von Wissenschaftsmoderator Ralph Casper (Quarks, Wissen macht Ah! oder Sendung mit der Maus) zum Thema Wissenschaftskommunikation.
Der zweite Grund zur Freude erreichte die Verantwortlichen in der letzten Woche: Die offiziellen Zuwendungsbescheide zum Folgeprojekt gingen bei den fünf sächsischen Hochschulen ein und bringen damit auch die erhoffte Sicherheit für die Zukunft. Prof. Gunther Göbel, Gesamtprojektleiter von Saxony5, freut sich: „Nun können wir alles vorbereiten, damit es 2023 reibungslos weitergehen kann. Es ist wichtig, dass Wirtschaft und Gesellschaft stärker von den vielen Ergebnissen der Hochschulforschung profitieren. Daher möchten wir den Wissens- und Technologietransfer in Sachsen weiter ausbauen und vor allem seine Verstetigung erleichtern.“
Für die Folgeprojektphase ab Januar 2023 bis 2027 setzt Saxony5 seinen Fokus auf das Thema „Nachhaltigkeit“. Wie Prof. Raj Kollmorgen, Projektleiter für die Hochschule Zittau/Görlitz und Prorektor Forschung betont, „bedeutet der Fokus Nachhaltigkeit nicht nur die Integration ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeitsaspekte in den Transfervorhaben, sondern auch den strukturierte Ausbau von Transferinstrumenten unter Beachtung ihrer langfristigen Effekte und Institutionalisierungschancen in den Regionen“. Wissens- und Technologietransfer zwischen den Hochschulen, Gesellschaft und Wirtschaft ist, wie die Veranstaltung unterstrich, kein Selbstläufer. Daher werden die Erkenntnisse der ersten Projektphase genutzt, um den Veränderungsprozess in den Hochschulen voranzutreiben und die dauerhafte Etablierung zu ermöglichen.
Ideen dafür sind an der HSZG schon reichlich vorhanden. So kommt von Frau Prof. Keil zum Beispiel der Vorschlag, dass Saxony5 in Zukunft eine Rolle bei der Ausbildung der Studierenden spielen könnte: