Am 6. Mai 2025 öffnete das AAL-Labor in Görlitz seine Türen für den Verein „Frauen auf dem Weg nach Europa e. V.“
Die Besucherinnen nutzten die Gelegenheit, sich intensiv über technische Hilfsmittel für ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu informieren und mit Fachleuten in den Austausch zu treten. Im Mittelpunkt standen die Fragen, wie digitale Technologien älteren Menschen im Alltag helfen können – und welche Hürden es dabei zu überwinden gilt.
Empfangen wurden die Frauen von Maria Fabisch, der Leiterin des AAL-Labors, die durch die Modellwohnung führte und zahlreiche digitale Assistenzsysteme vorstellte. Ob Sturzerkennung, Sprachsteuerung oder digitale Kommunikation mit Angehörigen: Die vorgestellten Lösungen zeigten eindrucksvoll, wie Technik den Alltag erleichtern kann. Dabei blieb es nicht bei einer bloßen Vorführung – im anschließenden Dialog wurden die vorgestellten Anwendungen gemeinsam kritisch reflektiert.
In der Diskussion wurde deutlich, dass der Zugang zu moderner Technik für viele ältere Menschen noch mit Hindernissen verbunden ist. Die Teilnehmerinnen sprachen offen über typische Hemmschwellen wie hohe Kosten, unattraktives oder nicht altersgerechtes Design sowie fehlende Kenntnisse zur Einrichtung und Wartung der Geräte. Maria Fabisch betonte, wie wichtig es sei, Technik nicht nur funktional, sondern auch niedrigschwellig und benutzerfreundlich zu gestalten.
Der Besuch im AAL-Labor hatte nicht nur informativen, sondern auch multiplikativen Charakter. Viele der teilnehmenden Frauen engagieren sich in sozialen Projekten, Vereinen oder Kommunen – und wollen das erworbene Wissen aktiv weitergeben. So entstehen neue Impulse, die über den Tag hinauswirken und in die regionale Arbeit einfließen.
Der Verein „Frauen auf dem Weg nach Europa e. V.“ steht für grenzüberschreitendes Engagement. Er setzt sich ein für Bildung und Information zu politischen und gesellschaftlichen Themen, fördert kulturellen Austausch mit dem Fokus auf die Besonderheiten unserer Nachbarländer und betreibt aktive Behinderten- und Sozialarbeit über Landesgrenzen hinweg. Besonders enge Partnerschaften bestehen zu Organisationen in Polen und Tschechien, mit denen gemeinsame Projekte realisiert werden.
Das Treffen zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen und Forschungseinrichtungen ist. Zahlreiche gemeinsame Diskussionspunkte ergaben sich – etwa zur Frage, wie Technik verständlicher gemacht, kulturell vermittelt und sozial eingebettet werden kann. Beide Seiten äußerten den Wunsch, den Dialog zu vertiefen. Erste Ideen für zukünftige Kooperationen wurden bereits skizziert – etwa in Form gemeinsamer Workshops, Bildungsformate oder internationaler Begegnungen.